1976 - 1985
1976
Die - nur aus Deutschland - in die USA exportierten Käfer bekommen einen Katalysator,
wodurch sie bleifrei gefahren werden können. Ansonsten gibt es keine technischen
Neuerungen, nur die Farbpalette der ausgelieferten Wagen ändert sich.
In Deutschland stellt inzwischen nur noch das Werk Emden Käfer her. Es sind die Modelle
VW 1200 und 1200 L, jeweils mit 1200 und 1600 ccm (34 und 50 PS).
Außerdem im Programm: Käfer-Cabrio VW 1303 mit 1,3- und 1,6-Liter-Motor.
1977
Den Sparkäfer VW 1200 gibt es weiterhin in zwei 34 PS-Versionen: Je nach Wunsch als
Einfachmodell oder in der komfortableren L-Ausstattung mit abschließbarem Handschuhfach,
Geräuschdämmung, Radkappen, zweistufiger elektrischer Frischluftzufuhr. Die 50
PS-Version bietet diesen Komfort von vornherein. Es stehen neun verschiedene Farben zur
Auswahl.
Modelländerungen sind nicht mehr vorgenommen worden, doch können für die
Innenausstattung Velourspolster und verstellbare Kopfstützen gewählt werden.
Außerdem im Programm: das VW-Cabrio mit 1,3- und 1,6 Liter-Motor auf Basis des VW 1303.
1978
Ende einer Ära: Am 18. Januar wird die letzte europäische Käferlimousine in Emden
gebaut.
Dies hat sehr weitreichende Folgen: Da der US-Markt stets nur aus deutscher Produktion
beliefert wurde, geht für die Amerikaner das Käfer-Zeitalter (mit Ausnahme der
Käfer-Cabriolets) zu Ende. In der amerikanischen Motorpresse erscheinen Hunderte von
Nachrufen.
In Europa verkaufte Käfer müssen seither per Schiff aus Mexiko importiert werden. Bis
dato sind weltweit 19.300.000 Käfer produziert worden, 16.255.500 davon in Deutschland.
Die Ausstattung des einst als Sparkäfer konzipierten VW 1200 wird aufgewertet; er ist
jetzt nur noch in der L-Version erhältlich. Serienmäßig ist das 34 PS-Gefährt mit
beheizbarer Heckscheibe, Zigarettenanzünder, Automatik-Sicherheitsgurten, verstellbaren
Kopfstützen und abblendbarem Innenspiegel ausgestattet.
Die VW 1303-Käfer-Cabrios mit 1300 und 1600 ccm kommen nach wie vor von Karmann in
Osnabrück.
1979
Seit dem Vorjahr kommt die letzte noch verbliebene Käferlimousine, der VW 1200, nurmehr
aus Mexiko auf den deutschen Markt. Es handelt sich um ein 34 PS-Fahrzeug mit
L-Ausstattung (z.B. Radialreifen, Zierleisten, Haltegriff für den Beifahrer u.a.).
In diesem Jahr beschränken sich die Änderungen auf die Farbauswahl.
Um die Fertigung rationell zu halten, sind ab August keine Wunsch-Extras mehr möglich,
lediglich die Sonderfarbe "marsrot" ist gegen Aufpreis zu haben.
Das Käfer-Cabrio aus dem Osnabrücker Karosseriebauunternehmen Karmann erlebt sein
letztes vollständiges Herstellungsjahr: Die Entscheidung, das Käfer-Cabrio nicht mehr
den verschärften amerikanischen Sicherheitsbestimmungen anzupassen, ist schon gefallen.
Statt dessen sollen die entsprechenden Karmann-Produktionskapazitäten ganz dem schon
serienmäßig im Bau befindlichen Golf-Cabriolet gewidmet werden.
1980
Am 10. Januar läuft die Herstellung des viersitzigen Käfer-Cabriolets bei Karmann in
Osnabrück aus. Mit rund 332 000 Stück ist es das bisher erfolgreichste Cabriolet der
Automobilgeschichte. Die Produktionskapazität wird jetzt für den Bau von Golf-Cabrios
genutzt. Damit ist auch die allerletzte in Europa noch erhaltene Käfer-Bastion
untergegangen.
Unverändert kommt das einzige verbliebene Käfermodell, der 34 PS-VW 1200 L, weiterhin
aus Mexiko auf den europäischen Markt.
1981
Am 15. Mai feiert man in Puebla/Mexiko die Fertigstellung des 20millionsten Käfers.
Dieses Jubiläum nimmt VW zum Anlaß, ein Sondermodell aufzulegen: den Silver Bug in
silbermetallic-Lackierung mit großkarierten Sitzbezügen, Schaltknopf mit 20 Mio.-Emblem
und schwarzen Zierstreifen an den Fahrzeugseiten.
Ab 31. Juli fallen die Luftschlitze auf der Motorhaube weg. Beim Tacho dazugekommen ist
die Kontrolleuchte für die Zweikreisbremsanlage.
Die Technik des einzigen Käfermodells, des VW 1200 L mit 1200 ccm/34 PS, ist gegenüber
dem Vorjahr unverändert.
1982
Technische Änderungen des Mexiko-Käfers mit 34 PS/1200 ccm betreffen eine verbesserte
Scheibenwaschanlage mit elektrischer Waschwasserpumpe sowie die Umwandlung der
Bremskontrolleuchte in eine Bremsflüssigkeitsanzeige.
Gleich mit zwei Sondermodellen wartet dieses Jahr auf: im Frühjahr mit dem "Jeans
Bug", der jeansblaue Sitzbezüge und blaue Kunstlederseitenverkleidungen hat,
verschiedene Außenteile wie Spiegel, Auspuffrohr usw. sind schwarz. Der "Special
bug" in rot oder schwarzmetallic erscheint im Herbst, auch er hat verschiedene
schwarze Außenteile und Zierstreifen an den Fahrzeugseiten, Sitzbezüge aus Leder mit
Stoffmittelteil, Schaltknopf mit Emblem "Special bug". Technisch stimmen diese
Modelle mit der laufenden Serienproduktion überein.
1983
Auch in diesem Jahr läuft die für den europäischen Markt bestimmte Käfer-Produktion
technisch unverändert fort (L-Ausstattung/34 PS/1200 ccm-Motor). Als Sondermodelle des
Jahres kommen der Aubergine-Käfer in ebendieser Farbe und der sonnig-gelbe "Sunny
Bug" heraus.
Nach Deutschland werden die aus Puebla/Mexiko stammenden Fahrzeuge per Schiff zum Emdener
Hafen verfrachtet.
1984
Das letzte verbliebene Käfermodell, der VW 1200 mit 34 PS in L-Ausstattung, kommt auch in
diesem Jahr wieder zusätzlich als Spezialausgabe heraus - diesmal "samtrot".
Mit Autoradio "Braunschweig" kostet dieses Modell DM 10.525,-.
Übrigens verkauft VW den Mexiko-Käfer in Europa unter Herstellungskosten, im
Ursprungsland selbst ist er deutlich teurer. Exportquoten, zu denen sich das VW-Werk
gegenüber der mexikanischen Regierung verpflichtet hatte, sind der Grund für diese
Preissubventionierung. Doch diese Verbindlichkeit wird bald erfüllt sein.
1985
Die letzten 3145 für Deutschland bestimmten Käfer gehen am 12. August in Emden von Bord.
Unter diesen Mexiko-Käfern sind 2400 zinngrau-metallicfarbene Sondermodelle, die
Stahlräder mit Radialreifen 165SR 15, ein Vierspeichen-Sportlenkrad sowie einen
Jubiläumsschriftzug aufzuweisen haben.
Exakt 50 Jahre nach seiner "Geburt" verabschiedet sich der Ur-Volkswagen, der
Käfer, aus seinem Ursprungsland - wie es scheint unwiderruflich.
Das letzte für Europa gebaute Exemplar ist im AutoMuseum Wolfsburg zu besichtigen. Seine
Vorderhaube trägt u.a. die Autogramme von Ferry Porsche, dem Sohn und Nachfolger des
Volkswagen-Initiators Ferdinand Porsche, von Ivan Hirst, dem Leiter der "Wolfsburg
Motor Works" und vielen anderen Männern der ersten Stunde.
Produziert wird der Käfer jetzt nur noch außerhalb Europas in Nigeria, Brasilien,
Mexiko, Peru und Uruguay.
Technische Daten: VW 1200 L mit 1200 ccm/34 PS.
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